Unsere Unterkunft

Der THW-Ortsverband Miltenberg schaut auf einige Unterkünfte zurück:

  1. Brauerei Frieß / Hopfengarten
  2. Kolpinghaus
  3. Motsche Mühle (im Miltenberger Bruch)
  4. Mainstraße geg. alte Volksschule
  5. Tanzschule - Fischergasse
  6. Unterkunft - Fährweg 43 (Bestandsbau)
  7. Unterkunft - Fährweg 43 (Neubau THW-Unterkunft)

Die ersten Unterkünfte

Anfangs trafen sich die Gründungsmitglieder zur Ausbildung im Kolpinghaus, in der Brauerei Frieß bzw. im Hopfengarten. Durch Beschwerden von Anwohnern und auf Grund von Platzmangel wurde die Ausbildung jedoch bald nur noch im Kolpinghaus abgehalten. Doch auch dort reichte der Platz nach kurzer Zeit nicht mehr aus.

Man zog deshalb in die so genannte „Mottsche Mühle”, eine ehemalige Schreinerei im Miltenberger Bruch, um. Durch die wesentlich geräumigere Unterkunft konnten diverse Einrichtungen, wie zum Beispiel eine Werkstatt, erstellt werden. Auch für die Ausbildung war die neue Unterkunft von Vorteil, da diese nun auf dem Außengelände direkt vor Ort abgehalten werden konnte. Es folgten Umzüge in die Mainstraße und in die Fischergasse, wobei die Mottsche Mühle weiterhin als Gerätelager und Ausbildungsstätte diente.

Umzug in den Fährweg

Bereits um 1975 bemühte man sich um die heutige Unterkunft im Fährweg 43. Dort fand bereits seit einigen Jahren die praktische Ausbildung statt, bevor man 1978 nach Umbau- und Sanierungs-maßnahmen in das Gebäude einzog. Kurze Zeit später wurde zur Unterbringung der damaligen Fahrzeuge die Garage Hanel, am anderen Ende von Miltenberg in Richtung Eichenbühl, angemietet.
Das Gebäude im Fährweg hatte eine bewegte Geschichte hinter sich, bevor der THW Ortsverband hier Fuß fasste. Gebaut um die Jahrhundertwende, befand sich zuerst eine Synagoge darin. Im zweiten Weltkrieg wurde es zur Truppführerschule umgebaut. Bis zum Einzug des THW's waren Heimkehrer in der sogenannten Bauscher-Siedlung untergebracht.

Seitdem hat sich viel auf dem Gelände getan. Ständig wurden an dem Gebäude Verbesserungen zur Betriebssicherheit vorgenommen und soweit möglich, dem aktuellen Sicherheitsstand angepasst. Auch der Außenbereich wurde ständig verbessert, vom Zugang zum Main mit eigener Bootseinlassstelle, über die Umfeldbeleuchtung bis hin zu verschiedenen Holzhallen zu Lager- und Ausbildungszwecken.

Schon kurze Zeit nach dem Bezug des Geländes im Fährweg wurde der Bau einer Fahrzeughalle auf dem selben Gelände durch den örtlichen Helferverein geplant. Nach mehreren Geländeankäufen im Anschluss an das Ortsverbandsgelände durch den THW-Helferverein konnte der Bau der Halle schließlich im Jahr 2003 ebenfalls durch die Helfervereinigung verwirklicht werden. Gegen Mitte des Jahres wurde die Garage Hanel geräumt und sämtliche Materialien bzw. Fahrzeuge an den heutigen Standort überführt. Seitdem befindet sich der Ortsverband Miltenberg – zum ersten Mal in seiner Geschichte – mit all seinen Fahrzeugen und Ausstattungsgegenständen an einem einzigen Ort.

Der Weg zum Neubau

In der Folgezeit offenbarten sich, trotz konstanter Bemühungen von Helferschaft, Helfervereinigung, Staatlichem Bauamt sowie Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), vermehrt altersbedingte Mängel am Unterkunftsgebäude. Außerdem genügte das kurz nach der Jahrhundertwende errichtete Gebäude nicht mehr den heute gültigen Brandschutzvorschriften.
Daher wurde bereits im Januar 2012 ein entsprechender Erkundungsauftrag für einen Neubau der THW-Unterkunft durch die BIMA in Auftrag gegeben.
Ab Anfang 2013 mussten aus oben genannten Gründen die oberen Stockwerke, mit Büros, Umkleideräumen und Sanitäreinrichtungen, der Unterkunft geräumt und übergangsweise in ein, im Hof errichtetes, Containerdorf verlagert werden. Nur der Unterrichtsraum sowie die OV-Küche konnten im Erdgeschoss des alten Gebäudes verbleiben.
Erst mit ständigem Nachdruck, nachfragen, Presseterminen und Unterstützung durch den Bundestags-abgeordneten Alexander Hoffmann (CSU) gelang es unserem damaligen Ortsbeauftragten Michael Wasserer den heutigen Neubau in die Wege zu leiten.
Am 24.09.2014 erhielt die BIMA die Refinanzierungszusage für den Neubau durch den THW-Landesverband Bayern. Seitdem fanden unzählige Besprechungen zwischen Ortsverband, Regionalstelle, Landesverband, BIMA, Bauamt sowie den Fachplanern statt. Dabei wurden Themen wie Terminplan, Lage/Aufteilung des Geländes, Anwendung Musterraumbedarfsplan, nachhaltiges Bauen sowie die Raumaufteilung bzw. Ausstattung der Räume behandelt. Leider stellte sich heraus, dass das Gelände durch unzählige Versorgungsleitungen durchzogen ist und sich die Standortwahl als recht schwierig gestaltete.

Der Neubau

Trotz dieser Schwierigkeiten konnte am 08.04.2016 der Spatenstich gefeiert werden. Nach gut vier Monaten Bauzeit konnte der Rohbau abgenommen werden. Anschließend ging es direkt in den Innenausbau über. Natürlich gab es immer wieder kleinere „Probleme“ während des Bauverlaufes, die jedoch schnell und unkompliziert zwischen den beteiligten Parteien gelöst wurden. Mit dem Gewerk Fenster hatten wir leider keine glückliche Hand bei der Vergabe, hier gab es immer wieder Terminverschiebungen, die den Zeitplan „aus den Fugen“ geraten ließ. So verschob sich die Teilübergabe an den Ortsverband immer wieder – Ziel aller Baubeteiligten war es, innerhalb des gesetzten Kostenrahmens zu agieren und eine saubere Arbeit abzuliefern.
Mit einer Verspätung von rund drei Monaten konnte das Gebäude dem Ortsverband am 03.04.2017 zur Eignung offiziell übergeben werden. Innerhalb einer Woche zog der Ortsverband von der alten Unterkunft bzw. dem Containerdorf in die neue Unterkunft um und richtete sich entsprechend ein. Von großen Nacharbeiten und Baumängeln blieb der Ortsverband bisher verschont, was auf eine saubere Arbeit der ausführenden Firmen zurück zu führen ist (den Fensterbauer ausgenommen).

Der Ortsverband und die neue Unterkunft

Trotz der Baustelle, gesperrten Zufahrten und massiven Einschränkungen im Dienstbetrieb haben sich die Helferinnen und Helfer in der neuen Unterkunft eingelebt und sind begeistert. Auch die OV-Mitglieder (egal ob aktiv / passiv) nahmen immer Anteil am Bauvorhaben und brachten sich aktiv mit ein, so wurden z. B. Spinde und Schreibtische in Eigenregie hergestellt. Auch Unterstützungen während der Bauphase mit technischem Gerät und Fachwissen fanden immer wieder statt und wurden durch die ausführenden Firmen dankbar angenommen.
Viele kleine Details, welche in den Vorgesprächen beachtet wurden, zahlen sich bereits jetzt schon aus. Trotz einer kleineren Nutzgrundfläche konnte die gesamte Ausstattung übernommen und unter-gebracht werden – nur mit dem Unterschied, dass Laufwege reduziert und die Raumaufteilung nun effektiv genutzt wird. Einziger Nachteil ist im Bereich der Umkleiden zu finden, diese sind aus unserer Sicht zu klein bemessen.
Die Unterkunft steht für den Ortsverband, endlich sind wir „modern“ geworden – dies zeigt sich nun auch nach außen und steht für den Fortbestand der Bundesanstalt am Standort Miltenberg. Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme hat auch das ständige „Flicken“ am Gebäude und Gelände ein Ende – der Ortsverband kann sich auf die Ausbildung und Neuausrichtung mit dem Rahmenkonzept konzentrieren.
Wir erhoffen uns durch den Neubau und der anschließenden Neuausrichtung auch einen Motivationsschub für unsere Helferinnen und Helfer. Aber auch einen leichteren Einstieg von Bürgerinnen und Bürgern in eine moderne Hilfsorganisation.