Erfolgreich Schwimm-Behelfssteg aufgebaut

Ziel der Ausbildung war, die Grundlagen des Einsatz-Gerüst-Systems sowie des Jetfloat®-Systems zu vermitteln. Daraus entstand eine eindrucksvolle Kombination der beiden Einsatzoptionen.

Behelfsmäßige Übergänge sichern nach Unglücksfällen oder Katastrophen die Verbindungen zwischen Orten oder die Erreichbarkeit von Weilern bzw. Einzelanwesen. Kombiniert man hierzu das Einsatz-Gerüst-System (EGS) sowie das Jetfloat®-System so können zweckmäßige Konstruktionen auch auf dem Wasser hergestellt werden – so auch bei der Ausbildung des Technischen Hilfswerk Ortsverband Miltenberg.

Mit dem EGS ist es möglich, freitragende Stege bis zu einer Spannweite von neun Meter zu erstellen, ohne dabei eine Mittelabstützung zu verwenden. Falls aber der zu überbrückende Bereich größer ist, muss entweder die Fachgruppe Brückenbau des THW mit Ihrem Behelfsbrücken System „Bailey“ und einer maximale Stützweite von 58 m anrücken, oder aber entsprechende „Mittelpfeiler“ gesetzt werden. Da diese ohne entsprechende Fundamente nicht ohne weiteres möglich sind, wurde das Jetfloat®-System als Mittelpfeiler eingesetzt.

Hierbei gilt es, die maximale Tragfähigkeit sowie die entsprechenden Punktlasten zu beachten. Nachdem die Lastabschätzungen sowie die Materialplanung im Vorfeld durchgeführt und abgeschlossen wurden, konnte am vergangen Samstag in der Praxis geübt werden.

Hierzu wurde das notwendige Material durch die Einsatzkräfte bereit gestellt und mit dem Aufbau begonnen. Der Aufbau erfolgte „trocken“ um in aller Ruhe auch noch an verschiedenen, konstruktiven Detaillösungen feilen zu können.

Hierzu wurden unterschiedliche Teams gebildet. Eines kümmerte sich um die Auf- bzw. Abgänge (Rampen) – Herausforderung dabei war, diese flexibel zu lagern, denn je nach Wasserstand und evtl. Wellenschlag schwimmt das Mittelteil auf bzw. ab. Hierzu wurden flexible Schellen sowie im Uferbereich eine flexible Rollenkonstruktion eingesetzt. Auf diese Weise passen sich die Rampen dem Wasserstand immer an.

Das zweite Team kümmerte sich während dessen um den Schwimmteil des Steges. Hierzu wurden drei Flöße aus den Jetfloat®-Elementen zusammengebaut, auf welchen das EGS aufgebaut wurde. Im Einsatzfall müssen die Schwimmflächen auf den genauen Lastfall abgestimmt werden. Weiter wurde das EGS mit entsprechenden Verstrebungen ausgesteift um einen starren „Schwimmkasten“ zu erstellen.

Mit Hilfe des Teleskopladers wurden anschließend die beiden Rampenteile angehoben und an das Mittelteil angeflanscht. Die restlichen Tätigkeiten waren reine Routine – so galt es noch entsprechende Handläufe, Bodenbretter sowie Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um den Behelfssteg seiner Bestimmung übergeben zu können. Neben dem eigentlichen Aufbau wurde die gesamte Konstruktion umfassend dokumentiert um eine Art Aufbauanleitung für den Einsatzfall zu erhalten.

Nach der langen Corona bedingten Unterbrechung freuten sich alle auf den ersten gemeinsamen Samstagsdienst. Trotz sommerlicher Temperaturen und der notwendigen Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregelungen machte der Dienst allen Helferinnen und Helfern viel Spass. Denn nur mit solchen Ausbildungen kann aus Technik - Hilfe werden.


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