Bahnunglück bei Münster Ideengeber für Ausbildung

Am 19. Mai 2022 ereignete sich bei Münster-Altheim (Darmstadt-Dieburg) ein schweres Bahnunglück, bei dem leider ein Logführer verstarb. Ein Güterzug war auf offener Strecke mit hoher Geschwindigkeit auf einen stehenden oder sehr langsam fahrenden Güterzug aufgefahren und entgleist. Wie genau es zu dem Unfall kam, wird noch ermittelt. Derzeit werden die Aufräumarbeiten an der Strecke voran getrieben. Neben der Instandsetzung der beschädigten Infrastruktur mussten die entgleisten Wagen sowie das Triebfahrzeug geborgen und teilweise zerlegt werden. Dabei unterstütze unter anderem das Technische Hilfswerk.
Grund genug, auch im Ortsverband Miltenberg das Thema zerlegen von schweren Metallteilen auszubilden bzw. aufzufrischen. Neben dem Trennschleifer kommen beim zerlegen von Metallteilen, wie bspw. Eisenbahnwaggons auch „heißes“ Werkzeug zum Einsatz – nämlich Brennschneiden oder auch Plasmaschneiden. Beide Möglichkeiten wurden unter der Leitung von Schirrmeister Michael Wolf sowie Zugtruppführer Simon Schuldt ausgebildet.
Nach einer kurzen theoretischen Einführung, ging es auch schon die Praxisausbildung – dem Brennschneiden. Dabei wird der Werkstoff durch eine Acetylen-Sauerstoff-Flamme örtlich auf Zündtemperatur gebracht und im Sauerstoffstrahl so verbrannt, dass eine Schnittfuge entsteht. Nach einer kurzen Einweisung wurde sehr realistisch mehrere Metallträger unter erschwerten Bedingungen durch die Einsatzkräfte zertrennt. Dabei galt es die richtige Gasmischung zu wählen und anschließend auf die entsprechende Schnittführung zu achten.
Eine weitere Option zum zertrennen von Metallen ist das sogenannte Plasmaschneiden. Dabei wird ein Gasstrahl im Plasmazustand verwendet, um Material zu schmelzen und es aus der Fuge zu blasen. Das Verfahren ist besonders für dünne und mitteldicke Bleche geeignet. Dabei kann der Plasmastrahl eine Temperatur von bis zu 30.000 °C entwickeln. Auch an diesem Gerät konnten sich die Einsatzkräfte in Kombination mit den unterschiedlichen Metalltypen versuchen.


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