Miltenberg,

Damm- und Deichverteidigung - auch ohne Meer ein wichtiges Thema

Auch wenn es in Miltenberg und Umgebung kein größeres Meer gibt, so ist der Main und insbesondere die unzähligen Nebenflüsse schon öfters über das Ufer getreten und rief dadurch einige Hochwasser-Einsätze hervor.

In der März Ausbildung widmete sich das Technische Hilfswerk (THW) dem Themengebiet Hochwasserschutz und Deichverteidigung. Ausbilder Dr. Matthias Zipf hielt einen theoretischen Teil, in dem er auf den richtigen Aufbau eines Damms einging und erklärte, was in den Fällen zu tun ist, wenn der Damm brechen sollte oder Wasser auf der Landseite austritt. In solchen Situationen kann beispielsweise der Aufbau einer Quellkade hilfreich sein, um einen entsprechenden Gegendruck zu erzeugen. Hierbei ist der Sandsack nach wie vor das Mittel der Wahl, obwohl es mittlerweile weitere Hochwasserschutzsysteme gibt.

Ein Hochwasser kann schwere Schäden anrichten und ganze Städte und Gemeinden überfluten. Und wer kann die Entstehung eines Hochwassers und warum es heute mehr Hochwässer gibt besser erklären als die „Sendung mit der Maus“? In diesem, nicht nur für Kinder, interessanten Beitrag wurde am Modell des Rheins erläutert, wie der Mensch in die Natur eingegriffen hat und weshalb zum Beispiel durch Flussbegradigungen nun zu vermehrten Hochwässern kommt. An vielen Stellen des Rheins wurden deshalb schon entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen, um die Fließgeschwindigkeit zu reduzieren. Jeder einzelne kann aber dazu beitragen Hochwässer zu vermeiden, so zum Beispiel sollte das Regenwasser nicht in die Kanalisation geleitet werden.

Neben der Flussgeschwindigkeit sind Deiche eine weitere Möglichkeit, um Land und Leute vor dem Hochwasser zu schützen. An der Elbe wird derzeit ein moderner Deich gebaut und mit Hilfe von Modellen und Strömungsversuchen wurde den Teilnehmern anschaulich erklärt, wie die Architektur eines Deiches funktioniert und wie wichtig sie für den Hochwasserschutz ist.

 

Praxisblock folgte dem Theorieteil

 

Nach dem Theorieteil stand am Wochenende die Praxis an der Tagesordnung, so wurde bereits am Freitag ein Sandsackfüllplatz aufgebaut und die Einsatzkräfte füllten einen Sandsack nach dem anderen, um genügend Material für die Deichverteidigung zu haben.

Am Samstag stand dann der Aufbau einer Quellkade sowie der Sandsackverbau im Fokus. Die Quellkade dient dazu, den Druck des Wassers auf den Deich zu reduzieren und so mögliche Schäden zu verhindern. Der Sandsackverbau sichert den Deich zusätzlich ab und stärkt seine Stabilität. Neben der eigentlichen Arbeit an der Hochwasserlinie spielt auch die logistische Komponente im Hintergrund eine wichtige Rolle bei der Deichverteidigung. Die Einsatzkräfte müssen effizient organisiert sein und Materialien wie Sandsäcke und Füllmaterial am Sandsackfüllplatz rechtzeitig zur Verfügung haben, um schnell handeln zu können.

Die Ausbildung der THW-Kräfte im Bereich Hochwasserschutz und Deichverteidigung ist von großer Bedeutung. Nur durch regelmäßige Übungen und Schulungen können sie im Ernstfall optimal auf die Situation reagieren und den Schutz von Mensch und Eigentum gewährleisten.

 


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