Zugtruppübung des LV-Bayern

Lagevortrag für den "Landrat"

Am vergangen Wochenende nahm unser Zugtrupp an einer landesweiten Fortbildungsveranstaltung in Deggendorf teil. Bereits am Freitagmorgen starteten wir in Richtung Deggendorf. Nach einem kurzen Abstecher nach Regensburg, in die dortige tolle Altstadt und zur Walhalla, kamen wir dann am frühen Abend in der Bundespolizeikaserne in Deggendorf an.

Nach dem Abendessen in der dortigen Kantine und der Zuteilung der Zimmer ging es zum Kennenlernen in den Ortsverband Deggendorf. Natürlich gab es eine Besichtigung der Unterkunft und bei vielen guten Gesprächen klang der Abend dann aus.

Am Samstagmorgen startete dann die Fortbildung. Nach einer kurzen Einweisung in den Ablauf der Übung und einer Verteilung von Land- und Stadtkarten stimmte uns der Zugführer von Deggendorf mit beeindruckenden Bildern, Filmausschnitten und Nachrichtenmitschnitten auf die geplante Übungslage ein. Übungslage, das war die Flutkatastrophe von Deggendorf im Jahr 2013, besonders der Einsatzabschnitt Fischerdorf.

Während die Zugtrupps die Führungsstellen in und um ihre Zugtruppfahrzeuge aufbauten, fuhren die Zugführer zusammen mit dem Ortsbeauftragten von Deggendorf an die ehemaligen Schadensgebiete. Angefangen von der letzten damals intakten Donaubrücke, dem Feuerwehrhaus von Fischerdorf, den tiefliegenden Stadteilen, den damaligen Verpflegungspunkten bis hin zur damaligen Einsatzleitung am Feuerwehrhaus Deggendorf. In einer kompakten aber nicht weniger beeindruckenden Rundtour wurde nochmals ein Eindruck der damaligen Lage vermittelt.

Zurück in der Kaserne der Bundespolizei ging es dann auch schon los mit der Übung - den Einspielungen. Es galt dabei die Pumpen- und Lenzarbeiten an Privatgebäuden zu koordinieren, Absprachen mit einem Statiker zu treffen, aber auch Gefahrenmeldungen über auslaufendes Öl an die übergeordneten Stellen weiter zu geben und die Verfahrensweise abzustimmen.

Weiterhin musste der Einsatz von Großpumpen koordiniert werden, damit das örtliche Kanalnetz wieder funktionstüchtig werden konnte, tieferliegende Geländemulden (sog. „Badwandal“) mussten leergepumpt und Schöpfwerke mit Strom versorgt werden. Aber auch der normale Einsatzalltag mit Anforderungen von Kraftstoff, Verpflegung, Ersatzteilen und Vielem mehr musste zusammen mit der übergeordneten Führungsstelle und den fiktiven Einheiten abgewickelt werden. Gespielt wurden diese beiden Stellen von den FK´s aus Kempten und Mühldorf.

Es mussten Lagemeldungen abgesetzt werden und es wurden Lagebesprechungen durchgeführt. Auch der Umgang mit gestressten Anwohnern und Firmeninhabern stand auf dem Übungsprogramm. Am späten Nachmittag dann bildete ein Lagevortrag vor dem „Landrat“ – hervorragend gespielt vom hiesigen Kreisbrandinspektor – den Abschluss der Übung. In einem kurzen Feedbackgespräch hatten die Zugtrupps dann die Möglichkeit, sich mit den Verantwortlichen der Übung und der FK´s auszutauschen und wertvolle Tipps und Tricks zu bekommen.

Bei Steaks, Würstchen mit Kartoffelsalat und guten Gesprächen klang auch dieser Übungstag dann aus.

Der Sonntag stand dann unter dem Motto „Wie es wirklich war“ – anhand einer beeindruckenden Präsentation und super toll kommentiert vom Ortsbeauftragten wurde der Einsatz vom Juni 2013 nochmals für uns dargestellt. Man merkte den Einsatzkräften von damals an, dass Sie von diesem Einsatz, dem Ausmaß, dem großen Leid aber auch der großen Solidarität und Hilfsbereitschaft noch immer geprägt sind.

Nach einer kurzen Rundfahrt zu den wichtigsten Punkten der damaligen Hochwasserkatastrophe endete dann diese Fortbildungsveranstaltung.

Wir dürfen uns beim OV Deggendorf, den FK´s Kempten und Mühldorf, dem Zugtrupp München West und bei unserm Landesverband für die Vorbereitung und Durchführung dieser tollen Übung sehr herzlich bedanken. Wir haben viel gelernt, neue Kontakte geknüpft und sind noch immer beeindruckt von der damaligen Leistung aller Einsatzkräfte.


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