Überführung Gerätewagen Wasserschaden/Pumpen

Unser Mercedes-Benz 911 in Genua.

Im März 1988 wurde unser Mercedes-Benz 911, der spätere Gerätewagen Wasserschaden/Pumpen im Ortsverband Miltenberg in Dienst gestellt. Nach fast 30 Jahren im treuen Dienst für die örtliche Gefahrenabwehr wurde er mit der Auslieferung des neuen MLW4 und der Übernahme unseres MzKw in den Ruhestand versetzt.
Für solch ein Fahrzeug ist aber noch kein vollständiger Ruhestand vorgesehen, sondern es wird von Seitens der Bundesanstalt überprüft ob es an anderer Stelle noch weiter eingesetzt werden kann oder veräußert werden soll. Im Falle von unserem 911 wurde nach einem Gutachten festgelegt, dass das Fahrzeug in Tunesien weiter seien Dienst verrichten soll. Seit Mitte August 2012 wurde das THW im eines größeren Projektvorhabens des BMI, per Erlass damit beauftragt, Tunesien bei der Etablierung von ehrenamtlichen Strukturen im tunesischen Bevölkerungsschutz zu unterstützen. Im Folge dessen wurden bis zum März 2018 bereits über 120 Fahrzeuge zur Ausstattung der Einheiten in Tunesien überführt.
Am 02.03.2018 machten sich die beiden Helfer Schirrmeister Simon Schuldt und Gruppenführer Johannes Soder nach erhaltenem Einsatzauftrag mit dem Fahrzeug auf den Weg in Richtung Fährhafen in Italien. Da der Mercedes aus Miltenberg nicht das einzige Fahrzeug war, dass zur Überführung stand, wurde ein Treffpunkt mit Feldlager für die Nacht im Ortsverband Singen eingerichtet. Am Abend wurden die Fahrzeuge nochmal durchgecheckt und bereits kleine Instandsetzungen durchgeführt, somit der langen Reise nach Italien nichts mehr im Wege stand. Am frühen Samstag rückte der Konvoi, bestehend aus zwei Daimler-Benz L407D, zwei Daimler-Benz Unimog 435 und unserem Daimler-Benz LA911BMA vom Ortsverband Singen in Richtung Süden ab. Die Route führte durch die Schweiz über den San Bernardino bis ca. 100km vor die italienische Stadt Genua wo bereits ein Motel für die Einsatzkräfte reserviert war. Auch hier wurden die Fahrzeuge nach der zehnstündigen Fahrt erneut durchgecheckt und kleine Reparaturen direkt angegangen. Nach einem kurzen Briefing über den weiteren Ablauf wurde der Abend dann in kameradschaftlicher Runde beschlossen und die Helfer hatten die Gelegenheit sich gegenseitig auszutauschen. Da am Sonntag in Italien ebenso wie in Deutschland ein LKW-Fahrverbot herrscht hatten die Helfer die Gelegenheit mit dem Reisebus, der den Konvoi begleitet um die Helfer zurück nach Deutschland zu bringen, nach Genua zu fahren und die Hafenstadt zu besichtigen. Hier verschlug es dann einige Helfer zum Bummel in die Stadt und andere in das ansässige Schifffahrtsmuseum, in dem die Hafengeschichte und ein U-Boot besichtigt werden konnte.
Am Montag startet die Gruppe noch vor Tageslicht in Richtung Hafen um die fünf Fahrzeuge an die tunesischen Helfer zu übergeben. Nach den Formalitäten mit Zoll und Fährgesellschaft konnte bis an das Schiff herangefahren und die Kollegen aus Tunesien begrüßt werden. Sichtlich erfreut nahmen die Tunis die Fahrzeugschlüssel entgegen und erhielten von den deutschen Helfern noch eine kleine Einweisung in die unterschiedlichen Fahrzeugtypen. Nach den abschließenden Fotos fand sich die Mannschaft in dem Reisebus des THW ein und freute sich auf eine entspannte Rückfahrt in Richtung Deutschland. Unsere beiden Helfer fanden sich sichtlich erleichtert nach einem anstrengenden Wochenende am späten Montagabend zurück im Ortsverband ein.


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