Früher waren Hochwasser in der Altstadt von Miltenberg, aber auch den weiteren Städten und Gemeinden entlang des Mains, keine unbekannten. In unregelmäßigen Abständen wurde die Altstadt von der nassen Flut heimgesucht. Zwar wurde versucht, die Wassermassen mit Hilfe von Sandsackwällen an den neuralgischen Punkten zurück zu halten, doch mehrmals wurde die Miltenberger Mainstraße geflutet. Um dennoch eine Verbindung zwischen Miltenberg Nord und der Altstadt sicher zu stellen, beschaffte die THW-Helfervereinigung Miltenberg e.V. mit weiteren Sponsoren im in den neunziger Jahren ein Fassadengerüst, das im Einsatzfall schnell aufzubauen ist und so die Verbindung – zumindest fußläufig – sicherstellt. Seitdem ist viel Zeit vergangen, zwar wurde das Gerüstsystem in den darauffolgenden Hochwässern erfolgreich eingesetzt, doch mittlerweile wurde der Hochwasserschutz von Miltenberg sowie die Martinsbrücke fertig gestellt.
Das dieses Einsatzmaterial aber auch in der heutigen Zeit nichts an Aktualität verloren hat, zeigen bspw. die Hochwasserkatastrophen in Nordrhein-Westfalen – aber auch in unserer Region könnte dieses sehr flexible System schnell zum Einsatz gebracht werden. Ergänzt mit dem Einsatz-Gerüst-System (EGS) des Technischen Hilfswerks kann dies auch in unwegsamen Gelände eingesetzt werden. So können bspw. kleine Flussläufe mit Hilfe eines freitragenden Steges überquert werden.
Das Gerüstbau jedoch eine Materialschlacht und vor allem mit mit viel Logisitk gepaart ist, war den Miltenbergern THW-Einsatzkräften nichts neues. So erkundete eine Gruppe den Aufbauort, während eine zweite Gruppe die logistischen (Verteil-)Arbeiten durchführte. Dabei kam die Fachgruppe Räumen Typ C mit deren Teleskoplader zum Einsatz. Der Aufbau des Steges hingegen ist nach wie vor Handarbeit, der aber aufgrund der passenden Logistik im Hintergrund leicht von der Hand ging. So konnte innerhalb von wenigen Stunden ein rund 45 Meter langer Steg mit den erforderlichen Auf- und Abgängen erstellt werden.
Stegbau - nicht nur im Hochwassereinsatz
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