03.11.2018, von Stefan Wolf

Aufbau eine Fahrzeugdekontaminationsanlage

Mit vereinten Kräften wird die Plane für das Auffangbecken ausgerollt.

Fast täglich gibt es neue Meldungen zur Afrikanischen Schweinepest. Anfangs konzentrierte sich die Ausbreitung der Schweinpest auf das Baltikum, Russland, Polen sowie die Ukraine, doch leider zeigt die aktuelle Entwicklung der Tierseuche nun auch in Richtung Westen. Zwar birgt die Schweinepest nach derzeitigen Wissensstand keine Gefahr für Menschen und andere Haustiere, doch mit der Feststellung einer Infizierung eines Haus- wie auch Wilschweinbestandes treten weitreichende Maßnahmen in Kraft, um eine weitere Ausbreitung der Seuche einzudämmen.
So wird im Radius von mind. drei Kilometern um den Seuchenbetrieb ein Sperrgebiet errichtet und entsprechende klinische Untersuchungen aller Schweine durch die Fachbehörden durchgeführt. Hier kann es bei entsprechender Gefahrenlage notwendig sein, eine Dekontaminationsschleuse zu errichten, um eine Ausbreitung zu verhindern. Hierbei wird zwischen einer Personenschleuse sowie einer Fahrzeugschleuse unterschieden. Ob und in welchem Maße solche Schleusen errichtet werden müssen, entscheiden die Fachbehörden.
Gemeinsam mit den Erkenntnissen aus anderen THW-Ortsverbänden, die bereits bei der Vogelgrippe zum Einsatz kamen, frischten die Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverband Miltenberg ihr Wissen und die Aufbaumöglichkeiten einer Fahrzeugdekontaminationsanlage im Rahmen einer Ausbildung auf. Zwei Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle, die zur Verfügung stehende Zeit, in welcher die Anlage errichtet werden soll sowie die Lage der Anfahrtswege zum Sperrbezirk. Meist sind die Zufahrten zu den Mastbetrieben beengt und nicht ordentlich befestigt, weshalb sich die Einsatzkräfte auch hierzu Lösungsmöglichkeiten überlegten.
Bei der gemeinsamen Ausbildung wurde zuerst der Boden mit Bodenschutzmatten ausgelegt, anschließend erfolgte die Errichtung des „Wasserbeckens“, in welchem die Fahrzeugreifen mit einem entsprechenden Mittel benetzt werden. Parallel dazu wurde eine Einhausung aus Fassadengerüstsystem errichtet, welche die Fahrzeuge mit einem Sprühnebel benetzt und somit ebenfalls die Viren „abspült“. Immer wieder wurde bei der Ausbildung der Aufbau unterbrochen um die notwendigen Schritte zu besprechen.


  • Mit vereinten Kräften wird die Plane für das Auffangbecken ausgerollt.

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